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Valletta. MALTA. 66. Route. 419

Die Straßen von Valletta steigen von den beiden Häfen steil,
vielfach auf langen Treppen an. Die Hauptstraßen sind die vom
Kastell S. Elmo bis zu der Porta Reale (S. 420) auf der Höhe der
Halbinsel hinführende, 15 Min. l. Strada Reale und die gleich-
falls
lädenreiche Strada Mercanti. Aus der letzteren steigt man
durch die Strada Cristoforo, dicht an der in dem ehem. Jesuiten-
konvikt
untergebrachten Universität (Strada S. Paolo 109) vorüber,
zu der Barracca Inferiore (Lower Barracca Gardens) hinab,
einer Bastion, die einen guten Blick auf die Hafeneinfahrt und die
drei Städte (S. 418) gewährt.

Der äußerlich schmucklose Großmeisterpalast (The Palace),
im Mittelpunkt der Stadt, an der Strada Reale und Piazza Tesorería,
1573-77 von Girol. Cassar erbaut, ist jetzt Sitz des Herzogs von
Connaught (S. 418). Von den Gartenhöfen enthält der zur Linken
eine bronzene Neptunstatue von Giovanni da Bologna, der etwas
höhere r. eine gewaltige Araucaria excelsa. Eintritt s. S. 418; Ein-
gang
durch die grüne Gittertür im oberen Hof.

Die Hauptsehenswürdigkeit ist die Palace Armoury, im I. Stock,
mit Rüstungen, Waffen, Fahnen und Trophäen des Ordens (Katalog 5 Sh.).
In dem 80m l. Hauptsaal außerdem ein Prunkwagen im klassizistischen
Stil und Originalurkunden des Papstes Paschalis II. (1118) und Karls V.
(1530; Belehnung des Ordens). Nebenan ein Korridor mit Wandgemälden,
alten Ansichten aus Malta. L. der Ratssaal (Council Room), mit prächtigen
Gobelins nach Entwürfen von Franc. Desportes (1703);. die Wandbilder
stellen Seeschlachten des Ordens dar.

An der dorischen Vorhalle der Hauptwache (Main Guard),
gegenüber der NW.-Fassade des Großmeisterpalastes, feiert eine
Inschrift den Übergang Maltas in englischen Besitz; auf dem Platz
spielt öfter abends Militärmusik. An der Piazza Tesoreria, gegen-
über
der SW.-Fassade des Palastes, liegt die Stadtbibliothek (Pu-
blic
Library), mit 56000 Bänden (Eintritt s. S. 418; Eingang unter
den Arkaden).

Die Kathedrale San Giovanni (St. John’s Church), l. in der
gleichnam. zweitnächsten Querstraße nach der Porta Reale zu,
1573-77 durch Girol. Cassar erbaut, im Innern überreich aus-
geschmückt
, ist die Ruhmeskirche des Ordens. Eintritt s. S. 418.

Inneres. Die Ölgemälde des Tonnengewölbes sind von Mattia Preti
(il Cavaliere Calabrese; 1613-99). Auf dem Fußboden ca. 400 Grabtafeln
von Ordensrittern, aus farbigem Marmor. Die den neun Nationen des
Ordens geweihten Kapellen enthalten eine Anzahl Wandgräber von Groß-
meistern
, größtenteils im Barockstil, darunter in der 2. Kapelle r. (Por-
tugiesen
) Ant. Manoel de Vilhena (1722-36) und Manoel Pinto de Fonseca
(1741-73), der Gründer der Universität. In der Krypta, unter dem
Hochaltar (1686), ruhen u. a. L’Isle Adam (1580-34), der erste maltesische
Großmeister, und Jean de la Vallette (1557-68), der S. 416 gen. tapfere
Verteidiger von Borgo.

Die prächtigen Brüsseler Bildteppiche (1697-1701), nach Zeichnungen
von Rubens und Mattia Preti, werden nur an Feiertagen in der Kirche
aufgehängt.

Das sehenswerte Valletta-Museum, Strada S. Giovanni 38,
gegenüber der Domfassade, bietet einen vorzüglichen Überblick